David Harvey: Rebellische Städte
Die Linksfraktion im Kölner Rat hat eine neue Veranstaltungsreihe gestartet: „gelesen … Bücher über linke Stadtpolitik“. In lockerer Folge wollen wir Bücher lesen und über sie diskutieren, die anregend für eine linke stadtpolitische Praxis sind.
Den Anfang habe ich am 15. März mit „David Harvey: Rebellische Städte“ gemacht.
Der 1935 geborene britischen Sozialgeograph ist einer der einflussreichsten und meistzitierten noch lebenden Marxisten. Harvey selbst sieht seine Arbeit „dem Versuch gewidmet, den Prozess zu verstehen, wie Kapital zu einem bestimmten Zeitpunkt eine geographische Landschaft nach seinem eigenen Bild formt, nur um sie später wieder zerstören zu müssen, um in ihr die ihm eigene Dynamik endloser Kapitalakkumulierung, starken technologischen Wandels und heftiger Klassenkämpfe unterbringen zu können.“
Mit Harvey sind wir den Fragen nachgegangen:
- In welchem Maße sollten sich antikapitalistische Kämpfe ausdrücklich auf das weite Terrain der Stadt konzentrieren und sich auch dort organisieren?
- Ist die Stadt nur ein passiver Schauplatz, an dem tiefersitzende Strömungen des politischen Kampfes zum Ausdruck kommen, oder wohnt der urbanen Erfahrung im Kapitalismus etwas inne, das an sich das Potenzial zur Begründung antikapitalistischer Kämpfe hat?
- Sollten Kämpfe innerhalb der und um die Stadt als grundlegend für eine antikapitalistische Politik angesehen werden?
- Können urbane soziale Bewegungen eine konstruktive Rolle spielen und den antikapitalistischen Kampf beeinflussen?